Langzeitstudien die in Zuckerrohr produzierenden Ländern geführt wurden belegen, dass Kinder, die mit Vollrohrzucker ernährt wurden kaum unter Zahnkaries leiden. Zudem enthält biologisch hergestellte Zucker viel mehr an Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.

Bio-Zucker

Der Zucker war in früheren Jahrhunderten ein Nahrungs- oder Genussmittel, das vorwiegend nur den Adeligen und Reichen zugänglich war. Bereits im 15. Jahrhundert wurde er als „weißes Gold“ bezeichnet, da er zuerst mühsam von den Zuckerrohr – Plantagen der ganzen Welt eingeführt werden musste. Im 19. Jahrhundert wurde jedoch der Zuckergehalt der Zuckerrübe entdeckt und als günstige Variante zur Zucker-Gewinnung genutzt, die auch in Deutschland zur Gründung von industriellen Zuckerfabriken führte. Die erste Zuckerfabrik wurde 1801 in Schlesien gegründet. Im Jahr 1840 wurde dann der erste Würfelzucker in Umlauf gebracht. Die immer weiter steigende Industrialisierung wirkte sich nun preissenkend auf das Zuckerprodukt aus und somit konnte sich jeder Bürger dieses süße Lebensmittel leisten.

Heute gibt es viele verschieden Zuckersorten. Neben dem Basterdzucker, der eine sehr feine Konsistenz hat und sich hervorragend zum Backen eignet, ist auch brauner Zucker oder Puderzucker erhältlich, der vorwiegend zum Dekorieren von Kuchen oder Gebäck genutzt wird.

Eine besonders hochwertige Qualität bietet der Bio-Zucker, der aus Zuckerrohr- und Zuckerrüben- Anbaugebieten gewonnen wird, die sich rein auf den kontrollierten biologischen Anbau konzentrieren. Im Gegensatz zur herkömmlichen Anbauform, bei der vorwiegend chemische Düngemittel und Pestizide eingesetzt werden, um das Wachstum der Zuckerrohrpflanzen oder der Zuckerrüben zu beschleunigen und die Schädlinge zu bekämpfen, bedient sich der biologische Anbau rein organischer Düngemittel und achtet auf eine natürliche Schädlingsbekämpfung. Der wohl größte Feind des Zuckerrohrs ist die Schmetterlingsraupe, die sich durch den Zuckerrohrstamm frisst. Im biologischen Anbau werden hier parasitische Fliegen verwendet, die das Zuckerrohr von weiteren Schädlingen schützen. Die Bio-Bauern, die sich vorwiegend im Zuckerrüben – Anbau engagieren versuchen mit einer wohlbedachten Fruchtfolge auf ihren Feldern, den Schädlingen den Gar auszumachen. Ein Anbau in jährlicher Folge von Bohnen die abwechselnd mit einer ausgesuchten und besonders resistenten Zuckerrübenart gepflanzt werden, sorgt hier für Abhilfe.

Die Ernte von Zuckerrohr und Zuckerrübe verläuft ebenfalls sehr unterschiedlich. Bei der Ernte des Bio-Zuckerrohrs brennt der Bauer zunächst seine Felder ab. Somit bleiben nur noch die Zuckerrohrstämme stehen, das Blätterwerk verbrennt und sorgt somit als Gründüngung für eine bessere Bodenqualität. Nun werden die noch stehenden Zuckerrohrstämme mit einer Machete von Hand geerntet. Im biologischen Zuckerrübenanbau werden die Rüben recht früh im Herbst geerntet, da hier die Gefahr von starken Regenfällen am Geringsten ist. Die Bio-Zuckerrüben lassen sich in der trockenen Erde nicht nur leichter ernten, auch der Boden wird beim Einsatz der Erntemaschinen nicht allzu sehr belastet.

Bio-Zucker ist nicht nur ein beliebtes Nahrungsmittel, das zur Herstellung von leckerem Bio-Backwerk verwendet wird, sondern eignet sich auch hervorragend zum Süßen von Getränken und sonstigen Süßspeisen.